Das Dilemma mit den Krippenplätzen und wie es doch noch eine gute Lösung gab.

Wenn man in Leipzig wohnt und ein Baby bekommen hat, ist man zu aller erst mit puren Glück erfüllt. Zumindest wirkte in mir dieses Gefühl. Ein ganzes Jahr Elternzeit konnte ich nun mit meinem kleinen Wunder geniessen. Doch kurze Zeit später musste ich leider aus meiner wollig warmen Seifenblase heraus und für die Zukunft planen. Über die ganzen Anträge schreibe ich heute nicht, in diesem Artikel soll es um die Krippenplatzsituation gehen.

Es wird suggeriert, das sich in Leipzig, aufgrund des Elternportals, intensiv um einen Krippenplatz gekümmert wird. Ich meldete mich mit meinem unschlagbaren Optimismus an. Ich bekam eine Referenznummer und durfte mir sogar 5 Wunschkitas heraussuchen. Dies tat ich bereits im Juli 2017. Danach war Funkstille. Ausruhen darf man sich also nicht. Ich telefonierte, besuchte die Kitas, stellte mich und meine Tochter brav vor, kam auf Wartelisten und dies war von nun an der große Tenor: „Warten“. Versteht mich nicht falsch, ich bin sehr gerne Mutter, aber ich definiere mich nicht einzig und allein über diese Rolle. Ich möchte auch wieder Arbeitnehmerin sein. Im August 2018 soll es wieder los gehen. Da meine Tochter auch noch Eingewöhnt werden möchte, brauche ich dringend einen Platz ab Juli 2018. Mit dieser Dringlichkeit ging ich forschen Schrittes zum Amt. Frustriert wurde ich  auf dem Boden der sächsischen Tatsachen geholt. Sie könnten mir nicht wirklich weiterhelfen. Verantwortlich für die Platzvergabe seien die Einrichtungen selbst und diese haben gerade damit zu tun, ihre Plätze an die Familien zu vergeben, welche bereits Klage eingereicht haben. So soll ich jetzt Klage einreichen, um schneller an einen Platz zu kommen? Was für ein Dilemma. Nebenbei erzählten mir noch Muttis beim Babyschwimmen, wie sie endlich, aufgrund von „Vitaminb D“ und nach etlich verweinten Nächten, einen Krippenplatz bekommen haben. Mir wurde zusehens schlechter. Mein Optimismus sank täglich. An eine Tagesmutti hatte ich bis dahin noch gar nicht gedacht, da die Betreuungszeiten mit meinen Arbeitszeiten im Konflikt stehen. Doch die Not macht erfinderisch. Ich bin absolut Dankbar, das Klara einen Papa hat, der auch tatsächlich Papa sein möchte. Gemeinsam mit ihm habe ich jetzt beschlossen, doch eine Tagesmutti in betracht zu ziehen. Wir besuchten sie und bei Einigen war mir sehr mulmig zumute. Die Vorteile einer Tagesmutti liegen auf der Hand. Es ist eine kleine Gruppe, die Kinder haben eine Vertrauensperson und sind in einer Familienähnlichen Situation gut aufgehoben. Gerade in den ersten Lebensjahren sogar besser für das Kind, als in einer großen Einrichtung. Die Herausforderung besteht darin, eine gute Tagesmutti zu finden. Was bedeutet „Gut“ für mich? Mir ist es wichtig, das ich schon beim ersten Kennenlernen spüre, das sie gerne ihre Arbeit macht. Das gelebt wird und die Kinder einen sicheren, liebevollen Hafen bei ihr haben. Sie sollte liebevoll sein und eine Prise Lebenshumor in sich tragen. Und genau so eine Tagesmutti habe ich zum Glück gefunden. Sie trägt ihr Herz auf der Zunge und ist erfrischend, liebevoll und kümmert sich rührend um die Kleinen. Ende Juli geht nun meine Tochter zu ihr. Wir freuen uns sehr. Wir hatten Glück. Dennoch ist die Situation in Leipzig erschreckend. Einerseits besteht Anspruch auf einen Betreuungsplatz, doch auf der anderen Seite stehen nicht genügend Plätze zur Verfügung. ErzieherInnen fehlen überall. Woran liegt dies? Bis unsere Tochter 3 Jahre wird, sind wir nun „gut versorgt“, aber was geschieht danach? Das große Suchen und Warten geht weiter.

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Veröffentlicht von Flyingsoul

Lebenskünstlerin

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