Könnt ich nur in meinen sicheren 4 Wänden bleiben und hätte den minimalsten Kontakt zur Außenwelt. Das wäre optimal. Aber meine Seele entschied sich nicht für ein optimales Leben, es rauschte voller lernlust in ein Leben voller Herausforderungen. Juhu.
Auf Arbeit ist es ein enormer innerer Kampf für mich. Regeln.Regeln.Regeln. Du sollst es den Kindern jeden Tag vorbeten und sie stets daran erinnern, das sie Abstand halten sollen und Hände waschen. Schnutendeckel auf, wenn sie sich zu nah kommen.
Erinnert mich an China. Nicht wegen dem Virus sondern eher wie dort die Kinder groß werden, in Uniformen und im Gleichschritt. Gruselig.
Hätten sie mal in Sachsen noch die Schulen zugelassen, dachte ich mir gestern so.
Heute habe ich überlegt einfach mein Hula-Hoop-Reifen mit auf Arbeit zu nehmen und mit den Kids eine Challenge zu machen. Statt ständiges reglementieren, Freude, Freude, Freude.
Lachen.
Quatsch machen.
Ich weiß nicht vor was die vermeintlich Erwachsenen dort draußen tatsächlich Angst haben. Ich sage bewusst vermeintlich Erwachsene, denn was ich erlebe sind lauter infantile Verhaltensweisen. Mensch bin ich wieder spitzfindig heute.
Nur weil ich beim Spazierengehen kein Mundschutz trage, werde ich mit bösen Blicken bestraft. Weil man beim Einkaufen die 1,50 m nicht genauestens einhält, wird man mit bösen Blicken durchbohrt. Es wird gezetert,gemeckert, gejammert. Aber Hauptsache wir halten uns an die Maßnahmen und sind dadurch schön sozial.
Ich sage es mal ganz offenkundig, es widert mich mittlerweile an, dass die Menschen nicht in der Lage sind, ihr eigenes Hirn zu benutzen.
Aber ich will gar nicht in die Falle des Meckerns und Jammerns tappen.
Schon früh durfte ich lernen, für ein vermeintliches Problem schnell 5 Lösungen zu finden und das kommt mir jetzt zu Gute.
Wir sind gerade dabei, ein Netzwerk aus Pädagogen zu gründen. Menschen, welche andere Visionen für die Kinder haben. Wir möchten, dass sich all die Kinder gesund entwickeln dürfen, dass sie ihre angeborene Neugierde dafür nutzen, um ihre Welt zu entdecken.
Ich weiß, dass es funktioniert, denn ich habe hier ein kleines Wunderwesen an meiner Seite. Sie darf entdecken, erfinden, ausprobieren und sich in ihren ganz eigenen Tempo entwickeln. Klar, zugegeben, es ist natürlich anstrengender, wenn du einem Kind viel Raum zur eigenen Entwicklung zu gestehst. Es werden auch Unsicherheiten auf deiner Seite passieren. Du wirst erleben, dass du das ganze Konzept der Regeln, noch einmal absolut reflektieren musst und auch mit dir ins Gericht gehen musst.
Auf meinen Erfahrungsweg musste ich feststellen, dass die meisten Regeln lediglich dazu dienen, um einen vermeintlich sicheren Rahmen zu schaffen. Statt Beziehung zu leben, gibt es ein Konstrukt, ein gesellschaftliches Regelwerk – und wehe dem, du brichst aus, bist Anders.
Ich bin Anders und das ist gut so.
Ich trinke jetzt mein Käffchen aus und werd mal schauen, wo ich heute wieder Samen der Freude säen kann und wo ich Samen der anstoßenden Nachdenkprozesse versträuen kann.
Ich wünsche euch einen liebevollen Tag voller Blumenduftiger Gedanken.
Hinterlasse einen Kommentar