Schon das Wort allein, stößt auf innere Abwehr. Wer möchte schon gerne von einem Vampir heimgesucht werden? Und doch passiert es tagtäglich. Mir war es lange nicht bewusst. Gerne stellte ich meine Ohren und meine physischen Kräfte frei zur Verfügung. Da ich mich selbst sehr gut versorgen kann, stellte dies zeitlebens auch kein Problem dar. Aber nun fallen eben auf allen Ebenen die Schleier und so auch der Schleier meiner persönlichen Energietankstelle.
Auf einmal erkenne ich, wer sich dort ( manchmal auch ungefragt) einfach Energie abgezapft hat. Beziehungen bestehen bestenfalls aus geben-und-nehmen, doch was, wenn ein Mensch nur nimmt?
Es ist einfach gesagt: „Grenze dich ab, vermeide den Kontakt, umgib dich nur mit Kraftspendenden Menschen.“ Einfach gesagt, aber bei weitem nicht einfach umgesetzt. Was, wenn die Energievampire in der eigenen Familie existieren? Was, wenn es sich um einen lieb gewonnenen Menschen handelt?
Es muss noch einen anderen Weg geben, als dem der totalen Abgrenzung.
Zuerst fragte ich mich, welchen Zweck es diente, das ich Menschen meine Energie zur freien Verfügung stellte. Dieser war doch schnell gefunden: Auch ich möchte einfach nur angenommen und geliebt werden. Angelernte Verhaltensmuster aus der Kindheit. Sei brav, genügsam, höre immer zu und sei freundlich, respektvoll. Sei nicht laut, wütend, böse und egoistisch. Verrückt oder? Wenn sich jeder Mensch daran halten würde, könnte dieses Konstrukt auch gut aufgehen. Aber es hält sich eben nicht jeder daran. Wenn Jemand respektlos und egozentrisch ist und du ihm dann brav und freundlich entgegentrittst, peng, haben wir eine toxische Bindung. Der Eine nimmt, der Andere gibt.
Darauf habe ich absolut keine Lust – Singleleben.
Aber ich habe Lust auf Menschen, ich habe Lust auf Austausch, Inspiration, Gefühle …
Ich machte mich auf einen anderen Weg. Ich wählte den Weg des Vertrauens. Zuerst spürte ich auf, wie tragfähig meine Beziehungen waren. Es gibt wenige, aber dafür umso tiefere und stabilere Beziehungen zu Menschen. Dies gab mir genug vertrauen. Nun zu jenen Menschen, welchen ich noch nicht genug Vertrauen entgegenbrachte, das unsere Beziehung auch Krisen überstehen können. Eine Krise kann bei solchen Beziehungen auch bedeuten, indem man gedachte Dinge ausspricht – Wahrheiten, welche bisher noch nicht ausgesprochen wurden, weil die Angst eines Abbruches vorherrschte. Doch genau dies ist so wichtig in einer Beziehung – egal, welche Art von Beziehung. Wenn ich authentisch sein darf und auch über unbequeme Dinge gesprochen werden kann, dann gewinnt, nach meiner Erfahrung, diese Beziehung an Tiefe.
Wir leben in einer irre infantilen Gesellschaft. Wir belügen uns und halten die Gefühle des Anderen einfach nicht aus. Wir sind hochbedürftig ( ich spreche von „wir“ und meine doch nicht dich – ich schreibe hier von meiner Erfahrung mit Vielen, aber ich machte auch Erfahrungen mit Wenigen Energiespendenden Menschen – so, nimm dies mit, was sich für dich Richtig anfühlt) und diese Bedürftigkeit wird ständig versucht im Außen zu befriedigen. Immer sind Andere Schuld am eigenen Leiden. Wenn du also solch einem Energieräuber klar sagst, das er/sie selbstverantwortlich ist und du jetzt gerade keine Energie übrig hast, wirst du auf heftige Gegenwehr stoßen. Ich habe es selbst erlebt, von daher ist dies kein Gedankenkonstrukt. Gerade warst du noch der beste Mensch im Leben und einen Atemzug später bist du der schlimmste. Das kann tief schmerzen. Du kannst dich mit einem Male unverstanden, ungeliebt und unfair behandelt fühlen. Und jetzt kommt die Wahl. Entweder fütterst auch du dein kleines Ego und schreist zurück, oder du sagst klar: „Stopp“.
Jemanden gern zu haben, sogar zu lieben, bedeutet nicht, keine eigenen Grenzen mehr zu haben. Wenn ich weiß oder besser fühlen kann, wo meine Grenzen liegen und dies auch klar Aussprechen kann, so mache ich dem Anderen unbewusst ein wertvolles Geschenk. Ich liebe Menschen, die in der Lage sind, sich selbst zu lieben. Sicherlich ist die Grenze zum Narzissmus schmal, aber das Leben ist nun mal ein gefährliches Abenteuer. Ich stürze mich mitten hinein. Trage immer wieder Blessuren davon, aber ich stehe wieder auf und spüre, das der kleine blaue Fleck auf dem Herzen verschwindet und mich stärker gemacht hat. Ich danke jeder Begegnung in meinem Leben. Denn ich habe aus jeder Begegnung etwas mitnehmen können.
Sich vor Energievampiren zu schützen, gelingt mir nicht immer und Jeden Tag, aber es wird von mal zu mal besser.

Ja, Danke, liebe Chrissy – „Das Leben ist ein gefährliches Abenteuer“ und erst kürzlich las ich ein (eventuell?) *ähnlichen* (?) Satz auf Bayerisch:
“ ‚S Leb’n ‚is a Watsch’n“
(Kopie im Anhang)
Sei umärmelt ð²â¤ðð¯ðð Herzlich Kerstin ******** ++++++++++++++++++++++++++++++++++++++
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Guten Morgen liebe Kerstin,
Heute muss ich mich wieder diesen rhythmischen Alltagsleben stellen. Mein Körper kommt da irgendwie immer nicht hinterher. Nachts komme ich nicht ins Bett und morgens nicht wieder raus, aber ich muss ja und so sitze ich jetzt gerade Da wie, leblose Hülle mit Kaffee. Guten-morgen-Umarmung schaffe ich aber noch 😉
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