Was für Tage. Wenn ich dann in der Stille meines Balkons versinke, frage ich mich ganz leise, woher all die Energie kommt, mit der ich diese Aufgaben schaffe. Ich bin dankbar, unendlich dankbar für das Vertrauen des Lebens, das ich all diese Herausforderungen bewältige.
Und am Ende macht es mich sogar glücklich. Verrückt oder? Arbeiten kann glücklich machen? Verantwortungen tragen kann zufrieden stimmen?
Ja,tatsächlich. Es kommt wie immer auf die Perspektive an. Ist es ein Problem oder eine Herausforderung? Möchtest du schlafend durchs Leben taumeln oder wach wachsen? Bist du Allwissend oder stetig Lernende? Beschwerst du dich immerfort oder suchst du nach Lösungen?
Du entscheidest, wie sich dein Leben anfühlt. Und dies ist nicht einer dieser aufgedruckten Kalenderweisheiten. Kaum zu glauben, aber mittlerweile bin ich in einem Alter, wo ich sagen kann, dies ist waschechte Lebenserfahrung.
Was hab ich nicht noch vor Jahren gezetert und alles und Jeden innerlich Angeklagt. Ich bin Alleinerziehend, muss mich alleine um meine Mutti kümmern, ich habe einen schwierigen Job, ich habe soooo wenig Zeit bei all der Fülle an Herausforderungen. Blubber Blubber … und ganz nebenbei auch noch diese schrecklichen Menschen, welche ständig unerlaubt meine Energie anzapfen. UNGERECHTIGKEIT lauerte an Jeder Ecke.
Resultat: In mir war kaum noch Liebe vorhanden, ich nahm kaum noch die Schönheit um mich wahr, Unruhe mein ständiger Begleiter, ich stolperte von einer vermurksten Situation in die nächste, …
Allerhöchste Zeit um etwas zu verändern. Und wie schon mal erwähnt, so ein Wandel geschieht nicht über Nacht. Es hat bei mir Jahre gedauert und es hat so einige schmerzhafte Beziehungen gebraucht, bis ich da bin, wo ich jetzt bin. Und die Reise ist noch längst nicht zu Ende.
Wichtig ist es, ehrlich zu sein und nicht mehr wegzuschauen. Ich schaute mir jede einzelne Herausforderung an und löste das MUSS auf und machte es zu meiner eigenen Entscheidung. Ich muss mich nicht um meine Mutti kümmern, aber ich möchte es, weil ich es nicht ertragen könnte sie alleine zu lassen. Ich musste nicht alleinerziehend sein, aber ich wollte es, weil ich meine Kinder von ganzem Herzen liebe und dankbar für dieses Geschenk bin, sie begleiten zu dürfen. Ich muss diesen Job nicht machen, aber ich möchte es, weil ich mich dazu berufen fühle und mich die Arbeit mit den Kindern unendlich glücklich macht und erfüllt. Ich muss nicht für andere Menschen da sein und Ihnen meine Energie schenken, aber es macht mich auch glücklich zu sehen, wenn ich einem Anderen Menschen etwas Lebensfreude schenken konnte. Und dann gibt es ja noch die großartige Fähigkeit NEIN zu sagen. Nein, jetzt habe ich keine Zeit für dich, weil ich jetzt Zeit für mich brauche.
Durch diesen Perspektivwechsel haben sich nicht die Herausforderungen aufgelöst, aber mein Leben fühlt sich jetzt viel reicher und wertvoller an.
Dies bedeutet allerdings nicht, dass ich nun eine stets empathische und in sich Ruhende Frau bin. Bei weitem nicht. 😂
Es gibt immer noch Menschen die mir gehörig auf die Nerven gehen. Und mal ganz ehrlich, gehört das auch nicht irgendwie zum Leben dazu oder vielmehr zum Mensch sein? Vielleicht ist dies ja auch eine Reinkarnationsaufgabe und in meinem letzten Leben werde ich eventuell tatsächlich in der Lage sein, alle Menschen zu lieben Wer weiß das schon? Es ist noch nicht mein letztes Leben, denn es gibt noch unglaublich viel zu lernen und von daher, darf ich ganz legitimerweise manch Zeitgenossen einfach nur blöd finden. 🤪 obwohl ich zugeben muss, dass die Liebe zu einem Menschen sich viel schöner anfühlt. 😉
Auf jeden Fall freut sich Superwoman auf Ihren Urlaub. Denn ich gebe es, zwar nur ungern, aber ich gebe es zu, ein klein wenig müde bin ich schon. Und von daher freue ich mich schon jetzt in drei Wochen endlich barfuß über den Waldboden laufen zu können.
Ich wünsche euch allen eine wundervolle Restwoche und wenn es innerlich mal wieder meckert, zedert und drückt und kämpft, ein Perspektivwechsel hilft ungemein und lässt dich wieder durchatmen.
Chrissy



